t h o m a s l a n g . n e t

Autor: tholang (Seite 2 von 2)

Zwei Meter Abstand

München, 1.4.2020

Ihr Lieben alle,

ich hätte nie gedacht, dass ich mal heule, wenn irgendein Regierungschef was sagt. Aber gestern, als G. Conte der Tagesschau ein Interview gab, hatte ich Tränen in den Augen. Es war es beinah schon egal, was er sagte. Hinter ihm die zwei maskierten Männer und die Frau, die italienische Fahne auf Halbmast. Das waren die Bilder. Beinah 12000 Tote. Das war die Zahl. Die Zahl ist nutzlos, ihre Halbwertzeit liegt bei zwölf Stunden. Ich war auch nie der Fahnentyp, das ist mir zu emblematisch, zu offiziell, zu dick. An diesem Abend war es einfach der kürzeste Weg, um Scheiße zu schreien. Es ist ganz klar egal, ob wir die Toten nach Heimen, Landkreisen, Ländern oder Kontinenten zählen. Jeder von ihnen ist einer zu viel. Jeder schmerzt, und wenn mir einer sagt, wie viele Leute an der Grippe sterben, ohne dass wir darüber reden, wie viele Leute sowieso täglich sterben, dann möchte ich ihm die Fresse polieren. Jeder Tote ist, verdammt!, zu viel.

Wir haben Freunde in Mailand, sie sind seit vielen Wochen eingesperrt, eine alte Mama im Haus, die sorgfältigst isoliert wird, um nicht krank zu werden. Kinder im Haus, sechzehn und achtzehn, die online Unterricht nehmen. Wir hören nicht viel voneinander, man kann ja nicht gut reden oder schreiben, die Freude fehlt und manchmal auch der Mut. Kauft Masken, schrieb unsere Freundin von dort. Sie ist Architektin, sie ging noch eine Zeitlang auf die Baustellen, jetzt ist sie auch daheim. Was macht es mit den Leuten, wenn sie wochenlang quasi unter Arrest stehen.

Bei mir kitzelt es die Hysterie. Ich bin versessen auf die Zahlen, die Stunde um Stunde steigen, ich bin versessen auf alles, was das Internet mir in den Kopf spülen will. Es ist besser als nichts. Ob es mich beruhigt, bezweifle ich. Morgens sitze ich in der Küche, ich stehe immer als erster auf. Ich mache mir einen Kaffee und ein Müsli, stelle das Radio an. Es ist eine Routine. Dann schießen mir die Tränen in die Augen. Bei irgendeiner kleinen Nachricht, manchmal bei etwas, das mir tröstlich scheint, bei dem ich mich fühlen kann, als gäbe es da Leute, die was tun. Oder wieder bei den Nachrichten. Wir haben Freunde in New York, die an den Unis sind, die ihre Jobs behalten haben, die gesund sind. Aber Gesundsein ist ein Gut auf Abruf. Die Heulerei geht mir schon auf den Sack, ich rappel mich zusammen. Nachher werd ich für meine Jüngste Lehrer spielen.

Eine Nachbarin, die allein lebt, hat seit einer OP etwas engeren Anschluss an unsere Familie. In ihrer Rekonvaleszenz war sie ein paar Mal zum Essen da, ab und zu benutzt sie unseren Backofen – solche Dinge. Ein paar Tage, nachdem die Ausgangsbeschränkung inkraftgetreten ist, kann ich es nicht mehr leiden, dass sie bei uns ein- und ausgeht. Hat sie nicht vor einer Woche noch in der Gastronomie gearbeitet? Eine Hochrisikoperson. Es regt mich auf, dass sie noch reinkommt, es regt mich auf, dass es meine Frau nicht aufregt. Es regt mich auf, dass mich das aufregt. Schon wieder könnte ich heulen.

Das meine ich mit Hysterie. Aber eigentlich, vielleicht mit etwas mehr Dulden verbunden, handelt es sich um Melancholie. Der Schmerz über die Welt, die wir nicht ändern können, die immer noch so viel größer ist und stärker als wir Menschen. Die Resignation, die sich nicht zum Einverständnis wandeln will. Es ist nicht gut so. Das ist nicht gut.

Vormittags bin ich jetzt Lehrer, nachmittags versuche ich zu schreiben. Meine Frau hat noch Arbeit. Mir wurde ein Stipendium zugesprochen. Beides zusammen hält uns vorerst über Wasser. Vorerst sind wir versorgt. Ein Freund von mir schreibt, dass sich mit seinem Buch fast nichts mehr tut. Anfang März, bei der Premiere, waren 300 oder 400 Gäste (das schien damals noch möglich, ungefährlich, aber Husten war schon nicht mehr ok, man wurde grimmig angeschaut). Ein anderer schreibt mir, dass er seine Lektorin nicht sprechen will. Er befürchtet, dass sein Roman im Herbst erst gar nicht mehr erscheint. Eine Freundin muss die Eröffnung einer Ausstellung auf eine Website verschieben, ein weiterer Freund stellt gerade im öffentlichen Raum aus. Nur einen öffentlichen Raum gibt es gerade nicht.

Ich esse mehr, ich trinke  mehr, ich sehe wieder fern. Ich mache wenig Sport. Wahrscheinlich habe ich zugenommen. Ich lass mich treiben. Auch hier.

Es ist niemand krank, den wir kennen. Es kennt niemand jemanden, der jemanden kennt, der krank ist. Andererseits: wissen wir es? Man könnte „es“ (gehabt) haben, ohne es zu merken. Man könnte andere angesteckt haben oder es noch tun. Man könnte vor der Kontaktsperre mit jemandem zu lange zusammengesessen haben. Meine halbe Familie war zum Skifahren in Südtirol, die jüngste hatte nachher Fieber (aber insgesamt keine passende Symptomatik). Sie ist seit dem 22. Februar nicht mehr in der Schule. Dann wurden die Schulen zugemacht. Die Lehrer schicken Materialien, ich sitze mit ihr da und unterrichte: Englisch, Deutsch, Mathe, Französisch. Bio, Musik, Geschichte. Und noch mehr. Wie erkläre ich einer Sechstklässlerin, wann im Englischen die Verlaufsform, Vergangenheit, verwendet wird? Ich mache das nach Gefühl und sicher öfters falsch. Wann haben Sie zum letzten Mal den Flächeninhalt von Trapezen berechnet? Und was stand noch mal für die Patrizier, der Magen oder die Glieder? Jedenfalls lerne ich viel. Die Ältere lernt allein oder in Videogruppen. Sie hat einen Bänderriss vom Skifahren mitgebracht, wird heute operiert. Besuchen dürfen wir sie nicht. Verdammt, schon wieder habe ich Tränen in den Augen, als ich sie vorsichtig umarme: Alles Gute! Da geht sie aus der Tür, ich darf nicht mit.

Ich lerne mich neu kennen. Ich fahre ins Büro, ein paar Stunden Konzentration, wenn es gut geht. Ich fahre mit dem Rad. Ich begegne dort niemandem oder vielleicht zwei Mal die Woche auf dem Gang einem Menschen, mit fünf Metern Abstand und für eine Minute. Vor der Tür sitzt eine Frau, sie scheint da essen zu wollen. Ich steige vom Rad, schließe umständlich ab, sie hat genug Zeit, aber sie bleibt sitzen. „Könnten Sie ein wenig zur Seite rücken?“, frage ich sie. Sie schaut mich durchdringend an. Sie überlegt etwas, vermutlich, was für ein Arschloch ich bin, ein großes oder ein richtig großes. Da sie nicht antwortet, fahre ich fort: „Wollen sie nicht?“, bereit, mich tapfer an ihr vorbeizuquetschen. Sie mault, steht aber auf. „Es könnte ja auch sein, dass es Sie stören würde, wenn ich so dicht an Ihnen vorbeigehe. Darüber können wir uns doch verständigen“, versuche ich es immer noch. Ihre braune Brotzeittüte, in der, dem Umriss nach zu urteilen, etwa eine Plastikschale mit einem Salat stecken könnte, liegt noch da, obendrauf ein Schweizer Messer. „Ich glaube nicht, dass wir uns verständigt haben“, sagt sie giftig und ich, indem ich den Zahlencode eintippe und die summende Tür aufdrücke, gebe zurück: „Das glaube ich auch. Insofern passt es dann ja wieder.“

Ich bin unendlich sauer. Warum fordert sie mich so heraus? Zu anderen Zeiten hätte Sie mich auch gestört, für mich ist ein Gebot der Höflichkeit, Wege oder Türen freizugeben. Aber jetzt macht es mich wütend, ein Affront, ich will, dass alle sich verhalten wie ich und Rücksicht nehmen. Es ist keine drei Wochen her, da habe ich gefeixt, als hinter mir an der Supermarktkasse eine Frau den wiederum hinter ihr Stehenden angiftete: „Halten Sie Abstand!“ Jetzt kann ich es selbst nicht leiden. Zwei Meter sind, genau genommen, noch zu nah. Kommt mir da jemand auf dem Radweg entgegen? Todesstrafe! Husten? Zehn Jahre Gulag. Erstaunlich, was alles in mir drin steckt.

Meine Eltern sind 90 Jahre alt, sie leben im Bergischen, NRW, das ist kein Hotspot, wie man nun sagt. Sie sind so alt, dass sie schon keine Angst mehr haben. Sie leben schon lange in Quarantäne, seit mein Vater vor ein paar Jahren seinen Führerschein abgab. Sie bleiben in ihrem Haus, der Pflegedienst kommt, meine Geschwister versorgen sie mit Dingen des täglichen Bedarfs. Ich wollte hinfahren und die Blumenbeete machen. Wir wollten mit den Kindern über Ostern hin. Daraus wird nichts. Aber meine Eltern klagen nicht. Sie haben eine besondere Art von Ergebenheit, „et kütt wie‘t kütt“, sagt der Rheinländer. Als die Läden schließen und die Ausgangsbeschränkungen kommen, rufe ich meine Mutter an. Es ist wie 39, sagt sie, als die sich einbildeten, sie müssten den Krieg anfangen und sich halb Europa unter den Nagel reißen.“ Sie erzählt von einem Mädchen, das bei ihnen zu Besuch war und sofort zurück nach Hause musste. Die Eltern hatten Angst, dass sie sonst nicht zurückkommen könnte. „Damals gab es auch gleich nicht mehr alles zu kaufen“, sagt sie.

Der Unterricht fand nicht mehr regelmäßig statt. Ein andermal erzählt sie, eine Zeitlang sei ein Mädchen aus Frankfurt in dem hunsrücker Dorf gewesen. Später hätten die Eltern es zurückgeholt. Es sei mit dem Haus verbrannt.

Die alten Leute brauchen keine Kriegsrhetorik, sie denken auch so an daran. Vielmehr denken sie aber an das Leid. Der Grund scheint austauschbar. Meine Mutter sagt auch: Das Ende der Welt kommt. Zwar langsam, aber es kommt. Sie findet es richtig, denn die Welt ist aus den Fugen. Da werden nach Schweinedärme zum Waschen nach China geschickt und kommen dann gesäubert zurück für unsere Wurst. Eine Frau, die selbst noch Därme gereinigt hat, kann darüber nur den Kopf schütteln.

Mittags koche ich was für meine Töchter und für mich. Nachher gehe ich mit der Jüngsten raus, wir spielen ein bisschen oder machen Sport, sie hat vom Hockey einen Heimtrainingsplan bekommen. Ich gebe den Clown, ich versuche irgendeine blöde Leichtigkeit in den Tag zu bekommen. Die Elfjährige lacht, macht selber Scherze. Ich lache auch. Die Leute draußen, an einem Sonnennachmittag auf der Theresienwiese, sind gut drauf. Sie treiben Sport, es sind nicht weniger, es sind mehr Menschen als sonst draußen. Niemand ist krank, so weit sich das beurteilen lässt. Die Seuche fühlt sich wie ein Fake an. Dann landet der Hubschrauber auf der Wiesn, Feuerwehr, Notarzt, Polizei sind da wie immer. Gibt es noch Verkehrsunfälle? Oder ist das ein Patient, der dringend beatmet werden muss? Zu Füßen der Bavaria steht die mobile Teststation, weiträumig mit einem Bauzaun abgesperrte Zelte. Ein paar Autos fahren hin und weg. In den ersten Tagen war das eine lange Schlange von Wagen, die oben von der Straße an der Bavaria vorbei die Rampe hinabfuhren. Ein Bild wie bei Edgar Reitz, als die Hunsrücker nach dem Hungerwinter wegziehen Richtung Südamerika und lange Wagenreihen durch die Landschaft schneiden. Der Bauzaun war anfangs mit weißen Planen verhängt und es kam mir vor, als würden die Fahrer der Autos sich einer nach dem anderen dem Moloch, dem Tode einhändigen. Ich fahre nicht gern daran vorbei, und wenn, mit Abstand.

Abends stürzt die Welt über meiner Tochter ein und ich spiele Atlas. Viel Nacken habe ich nicht, will mir scheinen. Sie näht Masken für uns, von Hand, weil die Maschine kaputt ist. Kann man noch Nähmaschinen reparieren lassen? Meine Brille geht kaputt, wir kleben sie. Hat der Optiker noch auf? Das sind so Fragen, die plötzlich eine Schwere haben, unlösbar scheinen. Ich will nicht drüber spekulieren müssen, ob die Reparatur einer Brille noch gelingen kann.

Für meine größere Tochter gehe ich ins Sanitätshaus, ihre Schiene muss angepasst werden. Am Eingang spritze ich mir Desinfektionsmittel zunächst versehentlich auf den Ärmel, dann auf die Hände. Der Hinweis auf den Aufzug, kommt mir vor wie eine Order, ich nehme statt der Treppe ihn. Den Knopf muss ich gedrückt halten, damit er nicht stehen bleibt. Während ich also eine halbe Minute lang drücke, frage ich mich, wie viele Viren in der Zeit vom Liftknopf auf meine Finger übergehen könnten. Nachher werde ich mir sicher die Augen reiben, ich denke nicht immer daran, es bleiben zu lassen. Vor der Theke im ersten Stock ist mit Klebeband eine Linie gezogen. Ich beuge mich vor, um etwas auf der Theke abzustellen, beuge mich wieder zurück. Die Frau vom Sanitätshaus scheint entspannt, wir grinsen dämlich. Wir tun etwas, das zugleich gut und absurd erscheint. Sicher halten wir uns beide für gesund und unser Gegenüber nicht für gefährlich. Trotzdem machen wir diese Verrenkungen, sprechen leicht zur Seite, nicht zu laut. Bloß nicht den anderen mit dem eigenen Atem treffen.

Ich atme mit unglaublicher Wonne. Die Luft ist ja rein, aber das macht es nicht aus. Ich habe mich im Verdacht, mein Atmenkönnen zu genießen. Die Offenheit der Lunge. Es ist ein schuldiger Genuss. Ich lese etwas über Beatmung, was es mit Menschen macht, das auch nur zwei Tage nicht selbst zu tun. Ich bin mal wieder bedient. Im Fernsehen erklärt ein Arzt, wie Menchenblut aus der Leiste ausgeleitet und „oxygeniert“, dann wieder eingeleitet wird. In den Nachrichten werden wieder Militärlaster gezeigt, dazu ein Kommentar, der sagt, was ihre Ladung sei. Über achthundert Tote in Italien binnen 24 Stunden, dafür steht ein Bild mit sechs bis acht Holzsärgen. Warum kann ich tausend fühlen, wenn ich sechs sehe? Das bleibt ein Rätsel. Bilder aus Kliniken tauchen auf, sie zeigen technisches Gerät, bevorzugt Schläuche. Einmal ein Haarschopf, einmal ein halbes Gesicht. Menschen erkennbar zu zeigen, ist nur mit deren Einverständnis erlaubt. Reicht das schon aus, um diese Bilder zu erklären? Warum wirkt ein Intensivbett so trostlos, noch dazu ein leeres? Wo sind die Menschen, wo sind die Leidenden? Ich sehe keine Kranken in den Medien. Wo findet das alles statt?

Jeden Tag gibt es neue Wörter. Krankheit und Erreger sind so kompliziert benannt, dass niemand die richtigen Begriffe verwenden mag. Auf einmal sind systemrelevante Menschen unter uns, womöglich direkt neben oder in Personalunion mit Superspreadern. FFP2 wird ein gängiger Begriff. Das sind die Wörter zu den Bildern, gruselig und steril zugleich. Auch alte Wendungen tauchen auf, in meinem Kopf zumal: Wenn jemand außerordentlich viel aß, pflegte meine Mutter zu sagen: der isst, als würde es morgen nichts mehr geben. Auf einmal ahne ich, wie viel Erfahrung darin aufgehoben ist. Die leeren Regale sind sichere Künder – wie 39, als es „gleich“ nicht mehr alles zu kaufen gab, obwohl bis tief in den Krieg hinein in Nazi-Deutschland wenig Not herrschte.

Die Maske, die meine Tochter mir genäht hat, ist zu klein für mich. Sie sagt es gleich, bevor ich sie noch anprobiert hab, sie hat recht. Sie will mir eine zweite nähen. Die Leute draußen, mit ihren Tüchern, schlampig vorgebundenem, manchmal schon angegrautem Mundschutz, wirken besonders niederschmetternd. Sind das die Kranken? Sind das die Menschen, die bereits kapituliert haben, anerkennen, dass das Virus stärker ist als sie? Sind es die Dummen, die sich Keimfabriken vor die Nase hängen, oder die Klugen, die wissen, wie man sich und andere schützt? Den größten Bogen mache ich um jene. Zwei Meter reichen nicht.

Wie leicht aus Menschen auf der Straße Feinde werden können, Regelübertreter oder Übergeneralisierer. Ich begreife, dass etwas stärker ist als wir. Das ist es immer, nur wir vergessen es sonst. Diese Tatsache anzuerkennen, heißt aber nicht, damit einverstanden zu sein. Ich protestiere, im Namen meiner Freunde in Italien, in den USA, in Spanien, wohin die Fäden heute nur noch lose sind. Ich bin dankbar, dass die Kinder meistens verschont bleiben, und dennoch empört, dass es die Alten trifft. Es soll niemanden treffen! Ich protestiere. Jeder Tote ist einer zu viel. Jeder Lebende ist eine Freude. Sie alle haben ein Gesicht. Ihr Lebenden alle, vergesst sie nicht. Vergesst euch nicht, ihr Menschen, ihr Lieben alle.

Euer Thomas Lang

Aus der Wirklichkeit ins Netz – vom Netz zum Roman

Schreiben im Austausch mit einer Community – wie geht das vonstatten? Thomas Lang hat es ausprobiert. Unterstützt von Fridolin Schley und dem Literaturportal Bayern ist aus einer wahren Geschichte ein Netzroman geworden. Und aus dem Internetprojekt wurde schließlich Langs aktueller Roman Freinacht. Die beiden Autoren zeichnen im Gespräch nach, wie im 21. Jahrhundert Literatur entsteht. Thomas Lang liest dazu aus seinem aktuellen Roman.

Do., 13.2.20, 19.30 h – Der Eintritt ist frei. (Kalender-Eintrag)

Stadtteilbibliothek Neuhausen · Nymphenburgerstr. 171a · 80634 München · Tel. 089 233824-50

Etwas Besseres als Das Leben

FreinachtRezension im Tagesspiegel von Sarah-Maria Deckert (25.8.19)

„Thomas Lang … hat seinem Roman ein reales Verbrechen zugrunde gelegt und daraus einen verstörend realistischen Gesellschaftsroman gebastelt … [Er] erinnert mit ‘Freinacht’ an das Humane, das bei allem noch Unversehrten da draußen eben nicht nur eine organische Hülle ist. Sondern die Chance bietet, sich selbst zu retten, so lange es noch geht.”

Freinacht

Am 5. August 2019 ist mein neuer Roman erschienen:

Der Verlag schreibt dazu:

Aus einer wahren Hintergrundgeschichte entwickelt Thomas Lang einen hellsichtigen Gesellschaftsroman über Ziellosigkeit und Verantwortung, Schuld und Sühne. Bei der Geburtstagsfeier der 16-jährigen Elle auf dem stillgelegten Bahngelände von Vierweg stößt ihre Clique auf die Leiche eines erfrorenen Mannes. Die Situation eskaliert, aus einem Witz wird eine Tat, sie prügeln auf den Toten ein, machen Fotos und Filme. Diese Nacht ändert ihr Leben schlagartig. Alles fliegt auf, ein medialer Sturm folgt, sie werden bestraft. Wie konnte es so weit kommen? Freinacht zeigt die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und wie das Erwachsenwerden zur existenziellen Herausforderung wird und eine einzige falsche Entscheidung das weitere Leben bestimmt.