1999 war ich Teilnehmer beim Klagenfurter Literaturkurs, 2021 war ich einer der Tutoren. Das ist eine besondere Schreibwerkstatt, weil es dabei nicht um Übungen oder das Entwickeln von Ideen geht. Vielmehr senden die Bewerber einen Prosaext von etwa zehn Seiten Länge ein. 3 erfahrene Autoren, in diesem Jahr Annette Hug, Ludwig Laher und ich, begutachten die Texte, befragen und beschnüffeln sie von allen Seiten, packen sie an ihren Schwachstellen und versuchen sie aufs Kreuz zu legen – heben aber auch ihre Schönheiten und Stärken hervor und fördern ihre Qualitäten.
Das hat mir großes Vergnügen bereitet und ich durfte lernen, dass es da draußen immer noch Menschen gibt, denen das Schreiben sehr wichtig ist. Wichtig für mich war 99 neben den Tutorengesprächen, den Lesewettbewerb als Zuschauer schon mal kennen lernen zu dürfen. Als ich 2005 selbst am Wettbewerb teilnahm, waren mir das Studio, die Wege, die Atmosphäre vertraut. Das reduzierte den Stress. Unsere jungen Autoren konnten den Bewerb diesmal leider nur im Public Viewing ansehen. Die Jury war im Studio isoliert …
Wer wissen will, wie die jungen Leute den Kurs erlebt haben, findet kurze Interviews in Format »Sprachzimmer« des Robert-Musil-Museums Klagenfurt hier.